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Mit Spannung erwartet: die Einwohnerzahlen

Wie viele Menschen leben in Deutschland und wo genau leben sie? Auf diese Fragen wird der Zensus 2011 im Frühjahr 2013 Antworten geben. Die Einwohnerzahlen werden dabei nicht nur für ganz Deutschland und seine Bundesländer, Regierungsbezirke und Kreise, sondern auch für alle Städte und Gemeinden und in den Stadtstaaten sogar für Stadtbezirke festgestellt. Das erlaubt innergemeindliche Vergleiche, aber auch Vergleiche zwischen verschiedenen Regionen.

Wofür braucht man aktuelle Einwohnerzahlen?

Die Einwohnerzahlen in Bund, Ländern und Gemeinden sind für eine Vielzahl von gesellschaftlichen Entscheidungen von zentraler Bedeutung: Sie sind Bestandteil zahlreicher Gesetze und Verordnungen und bilden außerdem die Grundlage für viele wichtige gesellschaftspolitische Entscheidungen. Ob Länderfinanzausgleich, kommunaler Finanzausgleich, die Einteilung der Bundestagswahlkreise, die Stimmenverteilung der Bundesländer im Bundesrat oder die Sitze Deutschlands im Europaparlament – all das hängt von den aktuellen Einwohnerzahlen ab. Auch eine ganze Reihe von amtlichen Statistiken basiert auf den Einwohnerzahlen, so zum Beispiel der Mikrozensus und das jährliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf. Kein Wunder also, dass diese Ergebnisse mit großer Spannung erwartet werden.

Wann wurden die Zahlen zuletzt festgestellt?

Die letzte vollständige Erhebung für das frühere Bundesgebiet fand 1987 statt, in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gab es 1981 eine Volkszählung. Seitdem behilft sich die amtliche Statistik bei der Ermittlung der aktuellen amtlichen Einwohnerzahl mit einem statistischen Verfahren, der sogenannten Bevölkerungsfortschreibung. Doch dieses Verfahren wird umso ungenauer, je älter die zugrunde liegenden Ausgangsdaten sind. Seit den letzten Volkszählungen ist viel passiert: der Mauerfall, der Umzug vieler Menschen insbesondere von Ost nach West, eine rasant fortschreitende europäische Integration.

Derzeit – das zeigte der Zensustest 2001 (PDF, 331KB, nicht barrierefrei) – wird die Bevölkerungszahl Deutschlands wahrscheinlich um circa 1,3 Millionen Menschen überschätzt. Das hat von Region zu Region unterschiedliche Auswirkungen, denn einige Städte haben eine stärker überhöhte Einwohnerzahl als andere; es kann auch vorkommen, dass die Einwohnerzahl aus der Fortschreibung zu niedrig ist. Und dies wird bei der zukünftigen Verteilung von Steuermitteln berücksichtigt werden.

Zum Vergleich: Nach der Volkszählung im Jahr 1987 wurde der Finanzausgleich umfassend korrigiert. Bereits im ersten Jahr nach der Volkszählung wurde umgerechnet fast 1 Milliarde Euro umverteilt. Die letzte Volkszählung hat hier also zu mehr Verteilungsgerechtigkeit geführt.

Wer zählt eigentlich als Einwohner?

Als Einwohnerinnen und Einwohner zählen alle Menschen, die in Deutschland ihren alleinigen Wohnsitz oder Hauptwohnsitz haben und hier meldepflichtig sind. Hinzu kommen die im Ausland tätigen Angehörigen der Bundeswehr, der Polizeibehörden, des Auswärtigen Dienstes und ihre Familien. Nicht zur Bevölkerung zählen Angehörige ausländischer Streitkräfte, diplomatischer und berufskonsularischer Vertretungen. Wer längerfristig oder dauerhaft im Ausland lebt, wird vom Gastgeberstaat als Einwohner gezählt.

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