31.05.2013Pressemitteilung
Zensus 2011 – Gebäude und Wohnungen in Hessen
Am 9. Mai 2011 existierten in Hessen 1,41 Millionen Gebäude mit Wohnraum. Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen des Zensus 2011 belief sich die Anzahl der in diesen Gebäuden befindlichen Wohnungen auf 2,98 Millionen. „Im Vergleich mit den Ergebnissen der letzten Gebäude- und Wohnungszählung des Jahres 1987 nahm der Bestand an Gebäuden mit Wohnraum um knapp ein Viertel oder 273 000 Einheiten zu. Auch die Zahl der Wohnungen stieg um gut 26 Prozent oder 619 500, was mit der Zunahme der Einwohnerzahl seit 1987 korrespondiert“
, sagte Dr. Christel Figgener, Präsidentin des Hessischen Statistischen Landesamts, in der Pressekonferenz „Zensus 2011 – Hessen hat gezählt“ in Wiesbaden.
Nach den weiteren Angaben des Hessischen Statistischen Landesamts (HSL) wurde im Rahmen der zum Zensusstichtag durchgeführten postalischen Befragung aller Gebäude- und Wohnungseigentümer ein Gesamtbestand von 1,36 Millionen Wohngebäuden mit 2,83 Millionen Wohnungen ermittelt. Ferner existierten in gut 3400 Wohnheimen weitere 46 700 Wohnungen und in rund 48 500 sonstigen Gebäuden mit Wohnraum (dazu zählen Gebäude, deren Nutzfläche zum überwiegenden Teil für gewerbliche Zwecke wie Läden oder Büros genutzt wird) rund 104 700 Wohnungen.
Der Bestand der insgesamt 1,36 Millionen Wohngebäude (einschließlich Wohnheime) setzte sich aus 822 700 Wohngebäuden mit einer Wohnung und 300 300 Wohngebäuden mit zwei Wohnungen zusammen. Knapp 174 000 Wohngebäude bestanden aus drei bis sechs und 65 600 Wohngebäude aus sieben oder mehr Wohnungen.
Gut 83 Prozent der Gebäude mit Wohnraum verfügten über eine Zentralheizung (1987: 70 Prozent). Über Einzel- oder Mehrraumöfen wurden knapp 6,6 Prozent der Gebäude beheizt (1987 lag dieser Anteil noch bei gut 21 Prozent). 5,3 Prozent der Gebäude mit Wohnraum waren mit Etagenheizungen ausgestattet (1987: 6,4 Prozent) und 4,0 Prozent der Gebäude verfügten über eine Fern- oder Blockheizung (1987: 1,9 Prozent).
Auf der Basis der erhobenen Daten lassen sich auch Angaben zur Wohnsituation gewinnen. So bestand im Landesdurchschnitt eine Wohnung, wie schon 1987, aus 4,5 Räumen. Die Wohnfläche betrug durchschnittlich 95 m² (1987: 88 m²). Hier gab es allerdings deutliche regionale Unterschiede. Während die Wohnungen in den kreisfreien Städten über eine Fläche von 73 m² (Frankfurt am Main) bis 82 m² (Wiesbaden) verfügten, betrug die durchschnittliche Wohnungsgröße in den ländlichen Regionen des Landes über 110 m².
Erwartungsgemäß wurden die niedrigsten Leerstandsquoten in den Kreisen und Gemeinden des Ballungsraums Rhein-Main sowie in den Städten mit zentraler Bedeutung ermittelt. Insgesamt zeigen die Quoten des Wohnungsleerstands eine Spannbreite von unter zwei Prozent (Hochheim am Main) bis über zehn Prozent in einzelnen nord- bzw. osthessischen Gemeinden. In den kreisfreien Städten wurden Leerstandsquoten zwischen 2,5 (Darmstadt) und 3,5 Prozent (Kassel) ermittelt, in den Universitätsstädten Marburg und Gießen 2,3 Prozent bzw. 3,4 Prozent. Der Landesdurchschnitt lag bei 3,8 Prozent.
Im Landesdurchschnitt wurden gut 46 Prozent der Wohnungen in den Wohngebäuden (ohne Wohnheime) und sonstigen Gebäuden mit Wohnraum durch den Eigentümer selbst bewohnt. Gut 50 Prozent der Wohnungen waren zum Berichtszeitpunkt durch den Eigentümer vermietet bzw. mietfrei überlassen worden. Auch hier zeigten sich deutliche regionale Unterschiede. Insbesondere in den Städten und in den dem Ballungsraum Rhein-Main zugehörigen Gemeinden lag der Anteil des selbst genutzten Wohneigentums bei unter 50 Prozent, während er in den ländlichen Regionen Anteilwerte von über 65 Prozent erreichte.
Detailliertere Ergebnisse zur Gebäude- und Wohnungszählung finden Sie auf der Homepage des Hessischen Statistischen Landesamtes unter www.statistik-hessen.de oder in der Auswertungsdatenbank auf www.zensus2011.de.
Weitere Auskünfte erteilt das Hessische Statistische Landesamt.
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