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31.05.2013Pressemitteilung

Zensus 2011: 2.188.589 Einwohner lebten am 9. Mai 2011 in Thüringen.

Rund 40 Tausend Einwohner weniger als bisher angenommen (-1,8 Prozent)

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, lebten am 9. Mai 2011 nach dem Ergebnis der neuen Bevölkerungszählung, des Zensus 2011, im Freistaat Thüringen 2.188.589 Einwohner, das sind rund 40 Tausend Einwohner weniger als bisher angenommen (-1,8 Prozent).

Fortgeschrieben auf den 31. Dezember 2011 betrug die Differenz zur alten Bevölkerungszahl genau 39.619 Einwohner (-1,8 Prozent). Diese Gesamtdifferenz resultiert vor allem aus der Bereinigung von doppelten Einträgen im Melderegister (Mehrfachfallprüfung). Allein diese Fehleinträge in den Melderegistern machen in Thüringen rund die Hälfte der Differenz zur alten Einwohnerzahl aus (20.283 Personen).

Ein Drittel der Thüringer Gemeinden hat nach dem Zensus mehr Einwohner als zuvor. Bei 33 Gemeinden gibt es nach dem Zensus keinen Korrekturbedarf. Fast die Hälfte der Thüringer Gemeinden hat nahezu dieselbe Einwohnerzahl, da sie nur um weniger als ±10 Einwohner abweicht.

Erfurt hat 4.432 Einwohner weniger als bisher angenommen, bleibt aber über 200 Tausend Einwohnern. Prozentual verliert Mühlhausen unter den größeren Städten Thüringens mit 7 Prozent am meisten. Für Jena wurden 965 Einwohner mehr festgestellt, und damit die Stadt mit dem höchsten Zuwachs in Thüringen. Neben Jena gewinnt unter den größeren Städten nur Ilmenau Einwohner hinzu (+117 Einwohner).

Zum Zensusstichtag 9. Mai 2011 liegt der Anteil der Ausländer in Thüringen mit 1,5 Prozent deutlich niedriger als bisher ausgewiesen und ist im Vergleich mit dem deutschen Durchschnitt von 7,7 Prozent sehr gering.

In Thüringen kommen laut Zensus am 9. Mai 2011 auf 100 Personen nur 3 mit Migrationshintergrund, in Deutschland insgesamt sind es dagegen 19. Der höchste Anteil von Personen mit Migrationshintergrund in Thüringen findet sich in Weimar (7,3 Prozent), der geringste im Altenburger Land (1,7 Prozent). Unter den Personen mit Migrationshintergrund gibt es deutlich mehr jüngere Personen und deutlich weniger ältere Personen als bei jenen ohne Migrationshintergrund.

Neben den Einwohnerzahlen wurde im Rahmen des Zensus 2011 auch der Gebäude- und Wohnungsbestand in Thüringen zum 9. Mai 2011 neu vermessen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl der Wohnungen pro Gebäude in Thüringen genauso groß ist wie im Bundesdurchschnitt (2,2). In Thüringen ist die Bebauungsdichte mit 33 Gebäuden/km² wesentlich geringer als in Deutschland (53 Gebäude/km²).

Erfurt hat unter den kreisfreien Städten Thüringens zwar die meisten Gebäude mit Wohnraum (28 Tausend), jedoch ist die Bebauungsdichte mit 106 Gebäuden/km² geringer als in Jena und Weimar mit fast 130 Gebäuden/km².

In Thüringen wurde mehr als jedes zweite Gebäude bereits vor 1950 errichtet, in Deutschland insgesamt nur jedes vierte. Im Altenburger Land sind die Gebäude am ältesten. Dort wurden 60 Prozent der Gebäude vor 1950 errichtet. Das durchschnittliche Baujahr der Gebäude im Altenburger Land ist 1927.

In Thüringen stehen rund 81 Tausend Wohnungen leer und die Leerstandsquote (7,0 Prozent) ist wesentlich höher als im Bundesdurchschnitt (4,5 Prozent), jedoch deutlich niedriger als in Sachsen (10,1 Prozent) und Sachsen-Anhalt (9,5 Prozent). In Ostthüringen gibt es mit über 12 Prozent den größten Wohnungsleerstand, in Jena ist er mit 1,9 Prozent am geringsten – bundesweit Platz 4 unter den Städten über 100 Tausend Einwohner.

Thüringer Wohnungen sind mit 81 m² rund 20 m² kleiner als im Saarland und Rheinland-Pfalz, etwa 10 m² kleiner als im Bundesdurchschnitt. Die Wohnungen sind im Eichsfeld und im Kreis Hildburghau-sen mit weit über 90 m² am größten, in den Städten Erfurt, Jena und Gera sind sie rund 20 m² kleiner.

Weitere aktuelle Informationen zum Zensus 2011 in Thüringen finden Sie unter www.statistik.thueringen.de/zensus.

Zum Veröffentlichungstermin am 31. Mai 2013 wird auf dem Internetportal www.zensus2011.de ab 11 Uhr der Zugriff auf die Zensusdatenbank freigeschaltet.

Weitere Auskünfte erteilt:
Klaus Kickner
Telefon: 0361 37-84470
E-Mail: klaus.kickner@statistik.thueringen.de

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