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07.01.2014Pressemitteilung

Einwohnerzahl um 111000 Personen seit dem Zensus gestiegen

Baden-Württemberg: Höchste Zuwächse in den Großstädten seit dem Zensus-Stichtag am 9. Mai 2011 – Rückgänge ausschließlich in ländlichen Kreisen

In Deutschland fand zum Stichtag 9. Mai 2011 der Zensus statt. Für Baden-Württemberg hatte diese Zählung ergeben, dass rund 274000 Menschen weniger im Südwesten leben als bislang nach der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung ausgewiesen war.1) Seither hat sich die Einwohnerzahl im Land bis Ende Juni 2013 um rund 111000 Personen erhöht. Das heißt, die durch den Zensus festgestellte geringere Einwohnerzahl konnte innerhalb von nur etwas mehr als zwei Jahren bereits zu 40 Prozent »kompensiert« werden.

Diese positive Bevölkerungsentwicklung ist ausschließlich auf eine beachtliche Zuwanderung in den Südwesten zurückzuführen: Der Wanderungsgewinn, also die Differenz zwischen Zu- und Fortziehenden, lag im Betrachtungszeitraum, also vom 9.Mai 2011 bis 30.Juni 2013, bei rund 134000 Personen. Gleichzeitig wurde für diesen Zeitraum ein beachtliches Geburtendefizit (Differenz zwischen Geborenen und Gestorbenen) in Höhe von ca. 23000 Personen festgestellt. Letztmalig lag in Baden-Württemberg im Jahr 2005 die Zahl der Geborenen höher als die der Gestorbenen. Seither hat sich das Geburtendefizit aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung – immer mehr ältere Menschen stehen immer weniger junge Menschen gegenüber – stetig vergrößert.

Von den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs konnten seit dem Zensusstichtag immerhin 36 ihre Einwohnerzahl steigern. Unter ihnen waren 10 Kreise, bei denen der Anstieg bei über 4000 Personen lag (Schaubild). Den mit Abstand höchsten absoluten Bevölkerungszuwachs verzeichnete die Landeshauptstadt Stuttgart mit einem Plus von gut 14000 Personen. Prozentual am stärksten war der Anstieg der Bevölkerungszahl in Freiburg im Breisgau (+4,2 Prozent). Die höchsten absoluten Bevölkerungsrückgänge gab es dagegen in den Landkreisen Freudenstadt und Rottweil sowie im Neckar-Odenwald- und im Zollernalbkreis mit jeweils ca. 1000 Personen.

Fast alle Stadtkreise und stärker verdichteten Landkreise haben im Betrachtungszeitraum deutliche Bevölkerungszuwächse erzielen können, während ausschließlich ländlich strukturierte Kreise Verluste bei der Einwohnerzahl verzeichneten. Damit setzt sich ein Trend fort, der seit Anfang des vergangenen Jahrzehnts in Baden-Württemberg, aber auch in andere Teilen Deutschlands zu beobachten ist: Die (Groß-)Städte und verdichteten Gebiete im Land haben für Zuziehende im Vergleich zu den 1990er-Jahren an Attraktivität gewonnen, während die Dynamik in den eher ländlich strukturierten Kreisen tendenziell geringer geworden ist. Dabei hat sich gezeigt, dass diese Entwicklung von einer verstärkten Zuwanderung von jungen Erwachsenen in die Zentren geprägt ist und insbesondere auch im Zusammenhang mit den in den letzten Jahren angestiegenen Studienanfängerzahlen zu sehen ist.2)

Weiter zur vollständigen Pressemitteilung inklusive Grafiken und Tabellen.

Weitere Auskünfte erteilt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg.

1) Vergleich des Ergebnisses der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 mit dem der Volkszählung 1987 zum 31.12.2011.

2) Vgl. hierzu die Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes 375/2013 vom 16.Dezember 2013: »Studierende für Bevölkerungszunahme der Großstädte verantwortlich«

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